Blick über Rio de Janeiro – mit YouVisit
Was mich sofort anspricht – obwohl zu Hause auch die Sonne scheint: das Blau über Rio de Janeiro.
Jaaaa, eine weite Aussicht und fremde Leute! Bekomme ich beides in diesen Zeiten selten zu sehen. Vor Ort hätten mir die Menschen sicherlich die Sicht versperrt. Jetzt kann ich über ihre Köpfe blicken, und die Welt liegt mir zu Füßen.
Stilles Schwelgen an Sehnsuchtsorten Rios
Diese Reise nach Rio de Janeiro ist nicht sonderlich aufwändig konzipiert. Ich kann Panorama-Ansichten wählen, die sich selbständig um 360° drehen. Wenn es mir zu langsam geht oder ich zurückwill, greife ich ein.
Die Übersichtlichkeit ist angenehm: Ich habe sieben Panoramen zur Auswahl und lasse mich treiben. Die Namen, fast schon zum Klischee geworden, sorgen für Kopfkino mit Samba:
- Cristo Redentor
- Sugarloaf (Zuckerhut)
- Botanical Gardens
- Copacabana
- Ipanema
- Escandaria Selarón (die 125 Meter lange Treppe des Künstlers Jorge Selarón)
- Farmer’s Market
Und dann ist die Reise auch schon vorbei. Schade, ich hätte gerne mehr gesehen und erfahren.
Wenn ich schonmal in Rio bin: Wieso eigentlich diese Statue?
Es ist toll, wenn eine virtuelle Reise über die Bilder hinaus etwas erzählt. Andererseits: Ich kann ja auch selber weiterforschen.
Prompt fällt mir auf, dass ich mich noch nie mit der berühmten Christus-Figur beschäftigt habe. Warum steht sie da?
Dank meiner Recherche erfahre ich, dass sie anlässlich der 100-jährigen Unabhängigkeit Brasiliens (1822) in Auftrag gegeben wurde. Ihr Stil: Art déco. Ihr Rekord: die größte Art-déco-Skulptur der Welt, 1.140 Tonnen schwer.
Cristo Redentor: Ein monumentales Gemeinschaftswerk des 20. Jahrhunderts
Faszinierend fand ich den Bauprozess der Statue:
Zuerst reichte der brasilianische Bauingenieur Heitor da Silva Costa seinen Entwurf ein – der war aber zu 19. Jahrhundert, also längst überholt. Der Maler Carlos Oswald sprang ein und zeichnete einen minimalistischeren Christus mit ausgebreiteten Armen.
Ich suche noch das Girl from Ipanema. Quelle (YouVisit)
Diese Zeichnung im Gepäck reist da Silva Costa nach Paris. Schließlich arbeiteten dort die Experten für Monumentalbauten wie die Freiheitsstatue und der Eiffelturm. Der Bauingenieur beauftragte den Bildhauer Paul Landowski mit einem Modell für die Skulptur.
Begeistert vom Auftrag entschied sich Landowski dafür, Christus nicht ins Leere, sondern auf die Stadt und die Bucht blicken zu lassen. Außerdem modellierte er Kopf und Hände in Originalgröße, die nach Brasilien verschifft und dort in Stahlbeton gegossen wurden. Um den Innenaufbau kümmerte sich der französische Ingenieur Albert Caquot.
Für das brasilianische Finish sorgt die Schicht aus Speckstein, der typisch ist für das Land.
Fertig war, mit fast zehn Jahren Verspätung, Cristo Redentor.
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